Rüde oder Hündin…

Rüde oder Hündin, dass ist hier die Frage….

die Frage wird immer wieder gestellt und es ist auch wichtig diese richtig beantwortet zu bekommen. Denn es geht ja um eine sehr wichtige Entscheidung für die nächsten Jahre.

Hundehalter die schon einen Hund haben, sind meist von dem Problem nicht betroffen. Diese Leute holen sich entsprechend ihren Absichten, z.b. als Spielgefährte für den ersten Hund, das passende Geschlecht.

Viel mehr haben Neulinge das Problem. Wenn ich die Frage, was ist besser, männlich oder weiblich gestellt bekomme, frage ich meist zurück, was haben Sie den mit dem Hund vor?

Wenn es sich um Welpenkäufer handelt, die als Lebenspartner, meist Ehepaare, vor mir stehen, beginnt jetzt oft die Diskussion zwischen den beiden. Er möchte gerne seine sportlichen Aktivitäten mit dem Hund ausleben und glaubt dazu bräuchte er einen Rüden. Und Sie sagt:  die meiste Zeit bin doch ich mit dem Hunde alleine, während Du auf Arbeit bist!

Also will sie eine Hündin, denn die sollen leichter zu erziehen sein. Es gibt noch viele andere Gründe, warum die Wünsche und Vorstellungen bei diesen Menschen auseinander gehen.

Der Rüde Tavis! Smart und liebevoll!

Kommen noch Kinder mit ins Spiel, die vielleicht durch ihr Alter schon stimmberechtigt sind in der Familie, wird’s noch bunter. Die Söhne neigen meist dazu ihrem Vater recht zu geben und anders herum, die Mädchen wollen lieber einen Knuddel Gefährten und sehen sich dadurch zu Hündinnen eher hingezogen. Es kann aber auch völlig anders sein. Letztlich wird es spätestens jetzt Zeit für mich, den Kandidaten auf die Sprünge zu helfen.

Der Satz den ich hier sage, sorgt für die erwartungsvolle Familie, dann völlig für Verwirrung:
„Es ist für euch völlig egal, welches Geschlecht ihr euch ins Haus holt!“ ist mein Satz , der für große Augen und Ohren sorgt.

Warum sage ich das zu den Leuten? Ganz einfach! Weil es völlig egal ist, welches Geschlecht als Ersthund ins Haus kommt. Es spielt bei der Rasse Siberian Husky, aus meiner Erfahrung heraus, wirklich keine Rolle.

Beide Geschlechter haben ihre naturbedingten Eigenheiten, an die man sich sehr schnell gewöhnt und sich entsprechend darauf einstellt. Da der Ersthunde Besitzer diese Unterschiede nicht kennt, ist es für ihn auch nicht relevant, welche Unterschiede es zum anderen Geschlecht seines neuen Hundes gibt. Es hat ja nur ein Geschlecht bei seinem Hund. Und auf dieses kann er sich nach und nach einstellen.

Zudem ist die Behauptung , dass Hündinnen leichter zu erziehen währen, meiner Meinung nach nicht richtig. Ich habe Hündinnen im Haus, die würde ich einem Anfänger nicht in die Hand geben wollen.

Sweety ist so eine Hündin. Die hat so ihren eigenen Kopf!

Sweety, ein nicht so einfacher Hund!

Es ist vielmehr wichtiger, dass ich mehr über die familiären Lebensgewohnheiten der Käufer erfahre. Hier müssen die Fragen gestellt werden, wer hat den Hund die meiste Zeit bei sich? Ist der Hund viel mit auf sportlichen Aktivitäten der ganzen Familie dabei, z.B. Radfahren, Wandern, Hundeplatz oder soll hauptsächlich mit einer Person der Familie Sport betrieben werden. Es gibt auch hier sehr viel Unterschiede.

Wer füttert den Hund regelmäßig in der Familie, beide oder nur einer oder abwechselnd, vielleicht auch mal die Kinder? Was ist geplant? Wer geht auf den Hundeplatz? Fragen über Fragen!
Wenn ich dann den Einblick gefunden  habe, werde ich aus dem Wurf, dem der Wunschhund entspringen soll, die passenden Welpen aussuchen und  diese dem Welpenkäufer vorstellen.

Und genau hier kommt es darauf an, keine Rücksicht auf das Geschlecht zu nehmen.
Ich kenne meine Welpen und kann mit ziemlicher Sicherheit sehr schnell herausfinden, welche Charakter-Typen die einzelnen Welpen darstellen.

Jeder Welpe zeigt andere Verhaltensweisen im Wurf. Dieses Verhalten lässt mich nach kurzer Zeit sehr sicher erkennen, welche Eigenschaft der Hund, bei entsprechender Erziehung, später haben wird.

Natürlich überlasse ich zum Schluss dem Welpenkäufer die Entscheidung. Ich darf allerdings erwähnen, dass alle meine Welpenkäufer, die Empfehlung zu einem bestimmten Welpe noch nicht bereut haben. Denn das Geschlecht haben wir fast immer als letztes zur Entscheidung, welcher Hund es werden soll, berücksichtigt.